Bittere Lebensmittel

Beschwerden wie Durchfall, Sodbrennen, Übelkeit und ein gereizter Magen und Darm sind Zeichen dafür, dass die Verdauung aus dem Gleichgewicht gekommen ist. Bittere Lebensmittel helfen, das Verdauungssystem wieder in Balance zu bringen.

Bittere Lebensmittel: Weniger Bitterstoffe für den guten Geschmack

Bis vor einigen Jahren waren Bitterstoffe in einigen Nahrungsmitteln in wesentlich höherer Konzentration enthalten, beispielsweise in Getreide und in vielen Obstsorten. Der bittere Geschmack wirkte beim Verzehr appetitzügelnd, weswegen abgesehen von der positiven Wirkung auf die Verdauung auch weniger gegessen wurde. Durch die marktorientierte Züchtung süßerer, d.h. bitterstoffarmer oder bitterstofffreier, Anbauprodukte haben selbst ehemals besonders bittere Lebensmittel wie Chicorée und Radicchio ihre herbe Note fast völlig eingebüßt.

Mit dem bitteren Geschmack hat auch die heilende Kraft abgenommen. Zwar vertragen Menschen bestimmte Bitterstoffe wie Alpha-Tomatin in unreifen Tomaten oder Solanin in grünen Kartoffeln nicht – hier erfüllt der Geschmack eine Warnfunktion –, jedoch gibt es zahlreiche positiv wirkende Bitterstoffe: Bittere Lebensmittel sind in Verbindung mit Schonkost oder leichter Vollkost ideal, um Bakterien, Entzündungen und Krebs einzudämmen und senken außerdem Cholesterin. Bitterstoffe begünstigen außerdem die Produktion von Magensaft und verdauungsrelevanten Enzymen sowie Insulin, die Entgiftung der Leber und erübrigen chemische Säureblocker, die oft im Zusammenhang mit Magen-Darm-Reizungen verschrieben werden.

Wer seine Ernährung bereits auf Schonkost oder leichte Vollkost umgestellt hat, kann diese durch ausgesuchte bittere Lebensmittel aufwerten.

Übersicht über bittere Lebensmittel

  • Apfelsorten wie Boskoop, Blauacher, Bohnapfel und Melrose
  • Artischocke
  • Aubergine
  • Bier (herbes Pils)
  • Brennnessel
  • Brokkoli
  • Chicorée
  • Endivien
  • Gewürze wie Beifuß, Koriander, Oregano, Salbei u.v.a.m.
  • Grapefruit (mit gelber Schale)
  • Grüner Tee
  • Jogurt
  • Käse
  • Kefir
  • Kohlrabi
  • Löwenzahn
  • Radicchio
  • Rauke
  • Rosenkohl
  • Rotwein
  • Schokolade mit einem Kakaoanteil von mehr als 75%

Der in der Artischocke enthaltene Bitterstoff Cynarin beeinflusst beispielsweise die Funktion der Galle und der Leber positiv. Salatsorten wie Brennnessel, Löwenzahn und Rauke beinhalten Bitterstoffe, die schon während des Verzehrs die Speichelproduktion und während der Verdauung die Magensäureproduktion anregen. Bei Chicorée ist es der Bitterstoff Intybin, der den Magen in Schwung bringt, die Produktion von Magensaft sowie den Gallefluss, die Bauchspeicheldrüse und die Fettverdauung in Schwung bringt. Durch bittere Lebensmittel kann der Körper insbesondere Fett besser verarbeiten.

Bittere Lebensmittel abwechslungsreich in den Speiseplan einbauen

Bei Milchprodukten wie Jogurt ist darauf zu achten, dass die Milchsäurebakterien die bitter schmeckenden Peptide nur dann freisetzen, wenn sie nicht durch Süßstoffe, Zucker oder künstliche Aromen überlagert werden.

Bittere Lebensmittel in seine alltägliche Ernährung einzubauen, gelingt sehr gut durch die Verwendung von Gewürzen wie Beifuß, Bockshornklee, Eberraute, Estragon, Korianderblätter, Kurkuma, Majoran, Oregano, Petersilie und Salbei. Darüber hinaus sind Artischockenblätter, Echter Engelwurz, Enzianwurzel, Kamille, Schafgarbe und Wermut natürliche Lieferanten von Bitterstoffen.

Ihre volle Wirkung können bittere Lebensmittel nur entfalten, wenn sie Teil einer ausgewogenen Schonkost oder leichten Vollkost sind. Gleichzeitig profitiert man bei bitterstoffhaltiger Nahrung von ihrer appetitzügelnden Wirkung. Die Bitterstoffe lösen im Gehirn ein Stopp-Signal aus, sodass man deutlich weniger isst, als es bei süßen Lebensmitteln der Fall wäre. Der Appetit versiegt schneller. Je mehr man seine Ernährung auf bittere Lebensmittel in Verbindung mit Schonkost oder leichter Vollkost umstellt, umso geringer wird der Heißhunger auf Süßes; als Nebeneffekt sinkt oft auch das Gewicht.

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Leichte Vollkost

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